Schatten an der Wand
Lydia, in einem Londoner Auktionshaus zuständig für Präklassische Kunst, ist überrascht. Das Erbstück, das ihr Mr. Manners zeigt, könnte aus der berühmten Höhle bei Lascaux im französischen Périgord stammen, glaubt sie. Tatsächlich stellt sich jedoch heraus, dass es noch eine weitere, bislang der Öffentlichkeit unbekannte Höhle in der Gegend gibt, aus der dieser Stein stammt. Kämpfer der Résistance entdeckten sie in den vierziger Jahren, darunter Manners Vater und der zukünftige französische Präsident. Der schaltet sich auch jetzt ein, um ein Auffinden der Höhle zu verhindern und ein dunkles Geheimnis zu verbergen. - Martin Walkers erzählt die Geschichte dieser Höhle auf drei Ebenen, in der Gegenwart, in den vierziger Jahren und zur Zeit der Entstehung der Höhlenmalereien vor ca. 15.000 Jahren. Sein Buch ist kein Action-Krimi. Die Handlung entwickelt sich langsam, mit viel Zeit für Landschaft und Geschichte. So ist er hauptsächlich KrimileserInnen zu empfehlen, die sich für Frankreich und das Périgord interessieren. (Übers.: Michael Windgassen)
Tina Schröder
rezensiert für den Borromäusverein.
Schatten an der Wand
Martin Walker
Diogenes (2012)
492 S.
fest geb.