Provokateure
Der Roman beginnt wie so viele Krimis: mit einer Leiche. Im Wald bei Saint-Denis, dem beschaulichen kleinen Weinstädtchen im Perigord, wird ein Toter gefunden, übel zugerichtet und offensichtlich gefoltert. Bruno, Chef de police, kriegt schnell heraus, dass es sich um einen Undercover-Agenten handelt, dem Einzelheiten über den Verbleib eines autistischen jungen Mannes abgepresst werden sollten. Dieser Sami war vor Jahren aus einer Schule verschwunden, dann in Afghanistan aufgetaucht und ist jetzt wieder auf dem Weg zurück nach Saint-Denis. Hat er wichtige Informationen und soll zum Schweigen gebracht werden? Der Geheimdienst schaltet sich ein, auch die USA sind an Sami interessiert. Daneben muss Bruno für eine Stiftung über zwei jüdische Kinder recherchieren, die zur Zeit des Zweiten Weltkrieges in Saint-Denis versteckt wurden. - Zwischen diesen beiden Ermittlungen pendelt Bruno hin und her. Dadurch erfahren die Leser/innen manches über die Dschihadisten-Szene, aber auch über die Nazizeit in Frankreich. Daneben wird natürlich viel geplaudert über die verschiedenen Frauen, die in Brunos Leben eine Rolle spielen. Auch dies wieder ein bedächtig und gemütlich erzählter Krimi, der allerdings nur wenig Spannung aufweist und manchmal langweilig wirkt. Ein eher schwächerer Band der Reihe. (Übers.: Michael Windgassen)
Provokateure
Martin Walker
Diogenes (2015)
426 S.
fest geb.