Schule der Winde

Ein vierzigjähriger Schriftsteller wandert nach Irland aus, um dort ein neues Leben zu beginnen. Als Bewohner des ehemaligen Schulhauses kommt er mit den Einheimischen in Kontakt, die nahezu alle dort in die Schule gegangen sind und ihre ganz persönliche Schule der Winde Geschichte mit dem Ort verbinden. In Pubs lernt er die irische Kultur kennen und täglich die Macht und Schönheit der Natur, die auf der Insel Irland den Tagesrhythmus und das gesamte Leben ihrer Bewohner zu bestimmen scheint. Der Ich-Erzähler tritt seiner neuen Heimat dabei mit viel Offenheit entgegen und saugt die irische Kultur in sich auf. - Schertenleibs Roman ist ein außergewöhnliches Kompositum aus den Erlebnissen und Beobachtungen seines Protagonisten, Dialogen aus dem Pub, Lebensgeschichten der Einwohner sowie Ausschnitten der Romane, die der Ich-Erzähler in seiner Zeit in Irland verfasst. Schertenleib erweist sich dabei als scharfsinniger Beobachter und kluger Erzähler. Obwohl sich das Buch viel Zeit lässt und ohne viel Handlung auskommt, wird man von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen und verfolgt gespannt die Annäherung des Protagonisten an die eigensinnige Natur und die Einwohner seiner Wahlheimat. Der Autor hat selbst 20 Jahre in Irland gelebt und geht mit seinem neuen Roman wohl nochmal in die Auseinandersetzung mit diesem Lebensabschnitt. Dadurch gelingt ihm auch die authentische und einfühlsame Erzählung. Ein sehr kluges, besonderes und fast schon poetisches Buch, auf das es sich einzulassen lohnt. Sehr empfehlenswert.

Theresa Schaffer

Theresa Schaffer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Schule der Winde

Schule der Winde

Hansjörg Schertenleib
Kampa (2023)

200 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 615753
ISBN 978-3-311-10051-5
9783311100515
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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