Eine Oma für Fridolina
Oma-Tag in der Kita - was alle Kinder in Vorfreude versetzt, bereitet Fridolina schon seit Tagen ein unangenehmes Bauchgefühl. Fridolinas Oma ist schon lange tot. Weder ihre Mama, die als Ersatz zu diesem Tag mit in die Kita kommen wird, noch die von ihrem besten Freund Henry bereitwillig zur Ausleihe angebotenen Großmütter, fühlen sich für Fridolina richtig an. Wie gut, dass ihre Mutter ihr am Abend vor dem Fest zeigt, wie viel von ihrer Oma in Fridolina steckt: die Ohren, das Muttermal auf dem dicken Zeh, oder die Angewohnheit der gesamten Familie, hart gekochte Eier am eigenen Kopf aufzuschlagen. Mit so viel Oma im Herzen wird das Kita-Fest für alle Beteiligten fast schon zu einem Ahnenforschertag. - Anna Lott ist eine Vorlesegeschichte gelungen, die ganz wunderbar nebenbei zeigt, was und vor allem wie viel von einem Menschen auch nach seinem Tod bleibt. Sie macht Lust, gleich selbst nach Eigenarten oder Ähnlichkeiten in der eigenen Familie zu forschen. Die farbenfrohen und witzigen Illustrationen von Nikolai Renger passen perfekt zu der Leichtigkeit, mit der die Geschichte das Thema Tod und Verlust behandelt. - Gerne zur Anschaffung empfohlen.
Isabel Helmerichs
rezensiert für den Borromäusverein.
Eine Oma für Fridolina
Anna Lott. [Ill.:] Nikolai Renger
Arena (2018)
56 S. : zahlr. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5