Im Zoo

Der Erotomane und Egozentriker Guy Ableman liebt seine Frau Vanessa und möchte zugleich eine Affäre mit seiner attraktiven Schwiegermutter haben. Der Schriftsteller ist gleichermaßen vom Sexualtrieb und Schreibdrang befallen, nur leider ohne Erfolg. Im Zoo So lästert er über den Niedergang der Buchindustrie, während er vergeblich versucht, seinen Verleger von seiner neuen Buchidee zu überzeugen. Wörter sind sein Leben. "Im Jahrhundert des Sterbens der Wörter gab es immer noch Frauen, die es nach Männern gelüstete, denen die Wörter sich fügten". So ist es ihm gelungen, die bildschöne Vanessa zu heiraten, doch bald schon fühlt er sich ihr gegenüber als Versager. Am Schluss hat er weder Frau noch Schwiegermutter, aber auch keinen Verlag und keinen Agenten, findet aber endlich das richtige Thema. - Die sehr gewählte, bildungsbefrachtete Sprache kontrastiert mit geradezu pornografischen Ausdrücken. Er ist "ein Mann, der von sinnentleertem Ehrgeiz und einem rotglühenden Penis getrieben wurde und ... blind in jenen Zoo hineinstolperte, den die Theologen Hölle nennen". - Eine herrliche Satire über die englische Gesellschaft und den Literaturbetrieb, mit britischem schwarzem Humor geschrieben, die dem Leser aber hohe Toleranz abfordert. Für kleine Büchereien eher nicht geeignet. (Übers.: Friedhelm Rathjen)

Ileana Beckmann

Ileana Beckmann

rezensiert für den Borromäusverein.

Im Zoo

Im Zoo

Howard Jacobson
Dt. Verl.-Anst. (2014)

441 S.
fest geb.

MedienNr.: 578686
ISBN 978-3-421-04564-5
9783421045645
ca. 24,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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