Dr. Siri und der verschwundene Mönch
Der mittlerweile 11. Band der Reihe um den laotischen Pathologen Dr. Siri Paiboun ist sicher einer der skurrilsten. Nachdem ein buddhistischer Waldmönch aus Siris Wohngemeinschaft spurlos verschwunden ist, begibt sich der in die Jahre gekommene Pathologe auf die Suche. Diese führt ihn bis nach Thailand in ein Dorf voller Geisterbeschwörer und in ein spirituelles Netzwerk, das unter dem Deckmantel der Religion grausame Verbrechen verübt. Die Handlung lässt den Leser, insbesondere wenn es sich um Neulinge der Roman-Reihe handelt, oft ratlos zurück. Die Grenzen zwischen Realität und Traumwelt verschwimmen häufig. Die Stimmen von Geistern schaffen eine Parallelwelt, die mit der Handlungsrealität wenig zu tun hat. Der Leser muss bereit sein, sich auf diese Reise einzulassen, ansonsten wird er an dem Buch wenig Freude haben. Eine Empfehlung ist der Roman für Fans der Cotterill-Reihe und Leser, die gerne in die spirituelle Welt Südostasiens eintauchen wollen. Fans klassischer Kriminalromane kommen hier eher weniger auf ihre Kosten.
Sebastian Heuft
rezensiert für den Borromäusverein.
Dr. Siri und der verschwundene Mönch
Colin Cotterill ; aus dem Englischen von Thomas Mohr
Goldmann (2019)
Dr. Siri ermittelt ; Band 11
411 Seiten
fest geb.