Unterm Staub der Zeit

1958. Daniel, Sohn eines ostdeutschen Pfarrers, wechselt nach Westberlin auf ein Internat, um in Weißensee die Oberschule zu besuchen. In der DDR wurden ihm und seinem Bruder Steine in den Weg gelegt, da ihr Vater als regimekritisch gilt. Im C-Zweig, Unterm Staub der Zeit den Daniel besucht, finden sich ausschließlich ostdeutsche Schüler. Eine gewisse Trennung bleibt somit von Anfang an bestehen. Daniel sammelt neue Erfahrungen. Er verdient als Zeitungsverkäufer sein erstes Geld und knüpft Kontakte zu einem kleinen Theater – vor allem zu der jungen Schauspielerin Friederike. Der Mauerbau beendet für ihn und seinen Bruder, der auf dieselbe Schule geht, den Traum vom Abitur. Daniel beginnt eine Lehre als Buchhändler und steht am Anfang eines neuen Lebensabschnittes. Hein erzählt diesen Roman aus der Perspektive seiner Hauptfigur, die biografisch mit dem Autor identisch sein dürfte. Als Leser:in taucht man ein in die damalige Zeit und erfährt gerade an den kleinen Dingen des Alltags, wodurch die Lebensumstände in Ost und West geprägt waren. Das Buch lebt von den alltäglichen Situationen, die detailliert geschildert werden und einen Eindruck vermitteln von den Anfängen der deutschen Teilung.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Unterm Staub der Zeit

Unterm Staub der Zeit

Christoph Hein
Suhrkamp (2023)

220 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 617908
ISBN 978-3-518-43112-2
9783518431122
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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