Reportage Burma/Myanmar

Der Band beschreibt den Übergang Myanmars von der Diktatur zur - möglicherweise - Demokratie. Jedes der 14 kurzen, prägnant geschriebenen Kapitel wirft ein Schlaglicht auf handelnde Personen oder Gruppen: Neben dem aktuellen Präsidenten Thein Sein, einem gewendeten ehemaligen Militär, und der Oppositionspolitikerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die inzwischen ein Parlamentsmandat innehat, sind dies beispielsweise Jungunternehmer, ausländische Investoren, Angehörige der Elite, buddhistische Mönche und andere. Anhand deren Biographien wird der ebenso rasante wie weitreichende Wandel in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft klar verdeutlicht. Aufgrund des andauernden Veränderungsprozesses, dessen weitere Stationen nicht absehbar sind, liefern die Autoren kaum Analyse, sondern verweilen zumeist bei der Beschreibung der Verhältnisse. Eine Handvoll Prognosen werden dennoch gewagt, etwa hinsichtlich des größeren Einflusses der Mönche auf die Politik des Landes. Dies zeige sich im Positiven (Unterstützung der Demokratiebewegung) wie neuerdings erstaunlicherweise auch im Negativen (nationalistische Forderung der Umsiedlung von Angehörigen der muslimischen Minderheit). - Beständen mit Schwerpunkten auf Landeskunde und aktuellen Ereignissen sehr empfohlen.