Sharing
Es gibt Bücher, die möchte man nicht weiterlesen. „Sharing“ war so eines für mich, klar, das ist eine ganz individuelle Reaktion. Manchem ist ein Buch zu langweilig oder ihn nervt der Stil, andere lieben das alles. Jedem das Seine. Aber ich muss nicht über eine Frau lesen, die entführt, nackt auf einen Stuhl vor etliche Kameras gebunden und so ihrem Mann gezeigt wird - und Tausenden Menschen im Darknet, die dann wohl ihre Mehrfach-Vergewaltigung begeistert beobachten. Zumindest das wird nicht mehr beschrieben. Danke. Der Ehemann, der sie später tot auffindet, wird zum Verdächtigen, flieht und muss seine Unschuld beweisen - während seine 15-jährige Tochter vom selben Täter entführt wird. Natürlich sind nur einzelne Szenen so menschenverachtend und der Rest des Buches beschreibt die Flucht und die Suche nach dem Täter. Auch das Wiedererkennen Frankfurter Ecken ist nett. Aber ohne die Brutalitäten wäre es mir lieber. Für eine KÖB sicher nicht das richtige.
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.
Sharing
Arno Strobel
Fischer Taschenbuch (2022)
380 Seiten
kt.