Wer ist schon normal?

Ottilie wohnt in einer Sackgasse, in der noch ein Haus leer steht. Dort ist in der letzten Nacht Familie Grause eingezogen. Und Ottilie wundert sich etwas über die seltsamen Typen, die etwas merkwürdig daherkommen. Trotzdem oder genau deshalb sind Wer ist schon normal? die „Neuen“ für Ottilie, die sich vor den sechs öde langen Ferienwochen fürchtet, interessant. Vielleicht können sie ja Freunde werden, denkt sich das Mädchen und nimmt mittels eines Spieles Kontakt zu den Kindern Grause auf. Schnell entdeckt Ottilie das Geheimnis der Grauses, die zu den andersartigen Wesen gehören. Sie sollen jetzt in die „normale“ Menschenwelt „integriert“ werden. Es gibt nur einen Haken: wer von ihnen 77 dunkelgraue Punkte wegen Auffallens gesammelt hat, wird abgeholt und umgesiedelt. Mit viel Verständnis und Einfallsreichtum hilft ihnen Ottilie, die ihre Freunde um keinen Preis verlieren möchte, die Probe zu bestehen. Sogar die aufpassende Behörde ist am Ende verblüfft, wie gut die Integration gelingt. Die Geschichte erzählt auf sehr amüsante Weise, wie individuell jedes Familienmitglied ist. Ottilie bringt jedem Charakter durch Verständnis bei, wie er am wenigstens auffallen kann. Zugleich merkt das Mädchen, dass es wichtiger ist, für sich zu klären, welche Werte wichtig sind, und dann dazu zu stehen. Die Geschichte vermittelt, dass gutes Aussehen wenig, Empathie und Mitgefühl dafür sehr viel zählen. Sabine Bohlmann setzt ihre Erzählung selbst in Szene. Das gelingt der versierten Sprecherin exzellent. Das Hörbuch ist der Auftakt zu weiteren Geschichten und kann auch schon in kleineren Büchereien angeboten werden.

Leoni Heister

Leoni Heister

rezensiert für den Borromäusverein.

Wer ist schon normal?

Wer ist schon normal?

Sabine Bohlmann ; gelesen von der Autorin
Silberfisch (2024)

Willkommen bei den Grauses ; 1
2 CDs (circa 145 min)
CD

MedienNr.: 618220
ISBN 978-3-7456-0489-4
9783745604894
ca. 13,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 9
Systematik: K
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