Billy mit den Bambusbeinen
Für den kleinen Bienenjungen Billy ist ein großer Augenblick gekommen: Papa und Mama schicken ihn von einigen Mahnungen begleitet auf seinen ersten Flug. Frohen Mutes startet er und fühlt sich großartig. Doch dann begegnet er so einigen anderen Insekten, die mit ihren jeweiligen Besonderheiten protzen. Manche ziehen ihn sogar wegen seiner langen Bambusbeine auf. Das alles macht ihn traurig. Warum nur ist er so, wie er ist? Gerade als er sich selbst am meisten bedauert, bemerkt er eine Wanze, die ihn so offenkundig wegen seiner langen Beine bewundert, dass ihm ganz leicht ums Herz wird. Glücklich und auch voller Stolz kehrt er zu seinen Eltern zurück und erzählt ihnen von seinem wunderbaren Tag. - Erhard Dietl, der als Erfinder der "Olchis" schon einen gewissen Kultstatus genießt, erzählt diese kindgerechte Selbstfindungs-Geschichte durchgängig in Form von heiteren Kreuzreimen, die rhythmisch zumeist gut vorzulesen sind. Die cartoonartigen Illustrationen sind in fröhlichen Farben gehalten, ausdrucksstark und stecken voller kleiner lustiger Figuren, die fast alle am Ende des Buches extra abgebildet werden, verbunden mit der Aufforderung, diese auf den jeweiligen Buchseiten wiederzufinden. Ein schönes Bilderbuch, das schon junge Leser/-innen auf eine vergnügliche, der kindlichen Erfahrungswelt entsprechenden Art für das Thema des Besonders- bzw. Anderssein, aber auch der Selbstliebe sensibilisieren kann.
Barbara Nüsgen-Schäfer
rezensiert für den Borromäusverein.
Billy mit den Bambusbeinen
Erhard Dietl
Hummelburg (2020)
[32] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4