Die Bürde der Sieben
Der Roman zeichnet ein dystopisches Bild der Vereinigten Staaten von Amerika in einer postdemokratischen Zeit. Das Land wird von dem skrupellosen Premierminister Daxton Hart und seiner loyalen Gefolgschaft regiert. Die Gesellschaft ist streng normiert, jedem Mitglied wird ein Platz in einem bestimmten Rang zugewiesen. Das System ist so konzipiert, dass diejenigen, die den höheren Rängen angehören, die Macht über die unteren Ränge besitzen. Diese haben keinerlei Rechte, dafür aber die Pflicht, die Wünsche und Bedürfnisse der höheren Ränge zu erfüllen. Wer sich dem System widersetzt, gegen die Regeln verstößt oder der Gesellschaft nicht von Nutzen sein kann, wird in "Anderswo" weggesperrt. Dies geschieht auch mit der Protagonistin Kitty Doe. Nachdem sie gegen ihren Willen eine neue Identität erhalten hat, ausgerechnet die der Nichte des Premierministers (s. Bd. 1, in diesem Heft), nutzt sie die Privilegien des ihr zugeteilten hohen Ranges, um gegen die Mächtigen anzukämpfen. Sie schließt sich den Blackcoats an, einer im Untergrund operierenden Widerstandsgruppe. Ihr Einsatz bleibt nicht unbemerkt, sie wird verraten, verhaftet und an einen Ort gebracht, an dem Denunziation, Folter und Hinrichtungen zur Tagesordnung gehören. Doch Kitty lässt sich nicht unterkriegen: Mutig, unbeirrt und entschlossen kämpft sie für Freiheit und Gerechtigkeit. Für alle Bestände zu empfehlen, allerdings sollte angesichts einiger drastischer Gewaltszenen die Altersempfehlung (ab 14 Jahren) beachtet werden.
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Bürde der Sieben
Aimée Carter ; aus dem amerikanischen Englisch von Tess Martin
Dragonfly (2020)
Blackcoat Rebellion ; [2]
319 Seiten
fest geb.