Das Wenige und das Wesentliche

Inspiriert durch Studierende zum Thema Digitalisierung entstand dieses Stundenbuch, das sich mit Askese der Zukunft (bewusstes Weglassen) als Abgrenzung von Askese der Vergangenheit (Verzicht) sowie den Fragen "Wo stehe ich / Wo komme ich her / Wo Das Wenige und das Wesentliche gehe ich hin / Wie lebe ich richtig oder richtiger?" befasst. Der Erzähler setzt sich auf seinem Weg durch die ligurische Landschaft u.a. mit den Sinnfragen von Ödipus, Sisyphos und Hiob, unserem Umgang miteinander und mit der Natur sowie unserer Vereinnahmung durch die Digitalisierung auseinander. Am Ende des (fiktiven) Tages hat er in 14 Diskursen von Sonnenaufgang bis zum Abend das für ihn Wesentliche zu Papier gebracht. - Die Kunst des Weglassens manifestiert sich hier optisch durch weitgehenden Verzicht auf Interpunktion, was ein bewussteres Lesen erfordert. In den Landschaftsbeschreibungen, besonders des Wassers, tritt neben dem Philosophen der Romanautor ("Vom Wasser" (1998), "Wassererzählungen", BP/mp 14/387, "Der brennende See", BP/mp 20/403, zul. „Die Wütenden und die Schuldigen“, Besprechung online) stärker hervor. Das Werk kann - ähnlich wie religiöse Stundenbücher - mehrfach zu den betreffenden Stunden gelesen werden und Begleiter bei der Suche nach dem Wesentlichen im eigenen Leben sein. - Sehr zu empfehlen, aufgrund des Buchtyps aber eher für größere Bestände.

Margit Düing Bommes

Margit Düing Bommes

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Wenige und das Wesentliche

Das Wenige und das Wesentliche

John von Düffel
DuMont (2022)

205 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 611630
ISBN 978-3-8321-8220-5
9783832182205
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ph
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