Die Liebesbriefe von Montmartre
Einst lernte der Autor Julien Azoulay seine Frau und große Liebe Hélène am Grab von Heinrich Heine auf dem Friedhof von Montmartre kennen. Doch das junge Glück hielt nur kurz, denn Hélène starb an Krebs und ließ Julien zusammen mit dem kleinen Sohn Arthur zurück. Untröstlich und einsam versucht Julien, Halt zu finden im Leben, doch nur der letzte Wunsch Hélènes, ihr nach dem Tod Liebesbriefe zu schreiben und an ihrem Grab zu verstecken, hält ihn aufrecht. Alle Versuche von Freunden und Familie, ihm eine neue Perspektive zu geben, scheitern, bis Julien eines Tages geheime Botschaften am Grab Hélènes findet, die mit seinen Briefen in mysteriöser Verbindung zu stehen scheinen ... - Der Roman setzt auf die emotionale Identifikation mit dem Protagonisten und lässt seine langsame Rückkehr ins Leben behutsam nachempfinden. Gefühle und Orte werden lebendig geschildert und die sentimentale Geschichte geht schnell ans Herz. Teilweise ist die Grenze zum romantischen Kitsch fließend und es stellt sich die Frage, warum das Umfeld des Hauptcharakters eigentlich so sehr darauf besteht, er solle sich möglichst schnell wieder neu verlieben. Ein Happy End ist allerdings vorprogrammiert und Freunde/innen romantischer Erzählungen finden hier solide und anrührende Unterhaltung. (Übers.: Sophie Scherrer)
Vanessa Görtz-Meiners
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Liebesbriefe von Montmartre
Nicolas Barreau
Thiele (2018)
325 S.
fest geb.