Kunst sehen
Dem deutschsprachigen Publikum ist der englische Schriftsteller Julian Barnes vor allem durch seine Romane bekannt. Er ist aber auch ein großer Liebhaber der bildenden Kunst und besucht Ausstellungen und Künstler auf der ganzen Welt. Im Laufe der
Jahre sind so etliche Texte entstanden, die bislang in Zeitschriften veröffentlicht worden sind. Dieses Buch versammelt nun 17 Texte über Künstler (es ist keine Künstlerin dabei!), die Bandbreite reicht von Géricaults Darstellung von Kannibalismus über die große Vielfalt von Frauendarstellungen eines Pierre Bonnard bis hin zu persönlichen Begegnungen zwischen Barnes und dem britischen Künstler Howard Hodgkin. Es sind nicht immer die allerbekanntesten Namen, denen sich der Autor widmet, es sind seine persönlichen Favoriten! Bei den Texten wird die Meisterschaft von Barnes deutlich, auf wenigen Seiten zeichnet er ein Porträt des jeweiligen Meisters und seines Werks. Selten ist die große gleichzeitige Faszination von Lucian Freud für die Spitzen der Gesellschaft und die Menschen der Halbwelt so pointiert beschrieben worden. Eingestreute Abbildungen geben einen Eindruck vom Werk des jeweiligen Künstlers. Vor allem wegen der Bekanntheit des Autors zur Anschaffung möglich.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.

Kunst sehen
Julian Barnes ; aus dem Englischen übersetzt von Gertraude Krueger [und einem weiteren]
Kiepenheuer & Witsch (2019)
352 Seiten : Illustrationen ( überwiegend farbig)
fest geb.