Die Unbekannte

In einer kalten Dezembernacht wird in Paris eine junge Frau aus der Seine gerettet. Sie ist nackt, völlig verwirrt und spricht kein Wort. Das Ergebnis eines DNA-Tests trägt zu ihrer Identifizierung auch nichts bei, sondern macht den Fall nur noch Die Unbekannte rätselhafter: Die Frau soll Milena Bergmann sein, eine gefeierte Pianistin, die allerdings vor einem Jahr bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Noch bevor die Polizei die Unbekannte befragen kann, flieht diese aus der Krankenstation des Präsidiums. Capitaine Roxane Montchrestien vom BANC (Büro zur Aufklärung außergewöhnlicher Fälle), eine uncharmante Zynikerin, nimmt die Ermittlungen auf, die Studentin Valentine Diakoté unterstützt sie dabei. Die Polizistin ist wegen irgendwelcher Verfehlungen beim vor der Auflösung stehenden BANC auf dem Abstellgleis gelandet. Zusammen mit dem ehemaligen Verlobten von Milena Bergmann folgt sie der Spur der jungen Frau und taucht dabei in eine verquere Welt aus Theater, Kult und Wahnvorstellungen ein. - In seinem neuen Roman geht es dem französischen Bestsellerautor Guillaume Musso um den Niedergang der Moral und den schlechten Zustand unserer Welt. Der Autor bleibt dabei aber oberflächlich, seine Figuren sind blass und Spannung kommt auch nicht auf. Ständige Perspektivenwechsel verwirren, die Handlung gleitet bald ins Unwirkliche ab und vieles bleibt am Ende ärgerlicherweise offen. Ein nicht besonders überzeugender Roman, der die hohen Erwartungen an den in Frankreich vielgelesenen Autor nicht erfüllt.

Günther Freund

Günther Freund

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Unbekannte

Die Unbekannte

Guillaume Musso ; aus dem Französischen von Eliane Hagedorn und [einer weiteren]
Piper (2023)

415 Seiten
kt.

MedienNr.: 752285
ISBN 978-3-492-06376-0
9783492063760
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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