Opferlämmer
In New York gibt es einen Anschlag auf einen Linienbus, dem ein Mensch zum Opfer fällt. Der Attentäter tötet mit einer gefährlichen Waffe, die so unsichtbar wie allgegenwärtig ist: Elektrizität. Der Anschlag ist der Auftakt zu einer Anschlagserie,
die als Erpressung des großen Energiekonzerns Algonquin Inc. inszeniert ist und als Ziel eine großflächige Stromabschaltung hat. Nichts fürchtet man aber im Land der größten Energieverschwender mehr als einen großflächigen Ausfall der Stromversorgung, weshalb den Forderungen des Attentäters nicht nachgegeben wird, sondern eine gigantische Jagd auf ihn gestartet wird. FBI, NYPD, Heimatschutzbehörde und der renommierte Forensiker Lincoln Rhyme bilden eine Sonderkommission. Rhymes Assistentin Amelia Sachs und der Youngster in seinem Team, Ron Pulaski, riskieren bei der Tatortanalyse mehrmals ihr Leben. Die Lage spitzt sich dramatisch zu, als der Attentäter eine Großveranstaltung ins Visier nimmt. - Wieder ein brillanter Psychokrimi um das Ermittlerpärchen Lincoln Rhyme und Amelia Sachs. Die sehr gut recherchierte und schlüssige Story um das Thema Elektrizität, besonders brisant aufgrund der aktuellen Ereignisse nach der atomaren Katastrophe im japanischen Fukushima, ist temporeich, mit überraschenden Wendungen und besticht mit akribisch beschriebener Tatortarbeit, penetrant genau beschriebener forensischer Analyse und eindringlich gezeichneten Charakteren. Ein intelligenter, lehrreicher und spannender Thriller, der nicht nur Liebhabern locker geschriebener psychologischer Krimis sehr zu empfehlen ist. (Übers.: Thomas Haufschild)
Günther Freund
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Opferlämmer
Jeffery Deaver
Blanvalet (2011)
571 S.
fest geb.