Roter Rabe
Wir schreiben das Jahr 1951. Es ist die Zeit des Misstrauens der politischen Mächte. Max Heller, ein Dresdner Kommissar, erlebt nach seinem Urlaub in privater wie beruflicher Hinsicht kräfteraubende 14 Tage. Seine Frau besucht ihren Sohn im Westen, und Heller muss den Alltag mit der gemeinsamen Tochter Anni meistern. Genau in dieser Zeit wird Heller von einem Toten zum anderen gerufen. Einige scheinen Selbstmord begangen zu haben bzw. eines natürlichen Todes gestorben zu sein. Einige sind offensichtlich brutal ermordet worden. Gleichzeitig taucht eine junge Frau auf, die sich rührend um seine Tochter kümmert. Ebenso ist plötzlich ein Heller bekannter sowjetischer Agent in der Stadt. Die Geheimdienste der USA und der UdSSR scheinen ebenfalls in die Todesfälle involviert. Sie suchen den Roten Raben, einen Überläufer. Jeder tritt jedem mit Misstrauen gegenüber. Heller muss sich mit seinem starken Willen durchsetzen, um den Knoten mit vielen Stricken zu lösen. - Goldammer beschreibt in gewohnter guter Weise die politische und gesellschaftliche Situation damals und die Hauptpersonen. Teilweise ist es für den Leser nicht ganz leicht bei der Vielzahl der Personen und den geheimdienstlichen Gedanken des Kommissars Heller mit all seinen Theorien der Handlung zu folgen. Trotzdem vergehen die beschriebenen 14 Tage im September 1951 beim Lesen wie im Flug. Allen Krimibeständen sehr empfohlen.
Gabi Radeck
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Roter Rabe
Frank Goldammer
Dt. Taschenbuch-Verl. (2019)
dtv premium
380 S.
kt.