Der Hirtenjunge

Giurlà wächst vor gut hundert Jahren in einem sizilianischen Küstendorf in ärmlichen Verhältnissen auf. Er bekommt die Chance, als Ziegenhirte in einem Bergdorf der Insel in Lohn und Brot zu kommen. Nach seinem Aufbruch in eine fremde Welt vermisst Der Hirtenjunge er zwar die salzige Seeluft, aber die regelmäßige Versorgung mit Brot, Käse und Wein lässt ihn die Entscheidung seiner Eltern gutheißen. Mit der Herde kommt er gut zurecht; gleich zu Beginn erwählt ihn eine eigensinnige Ziege zum Freund. Er nennt sie Beba und lässt sie forthin bei sich in der kleinen Hütte schlafen. Nach ein paar Jahren wird ihre Idylle durch Anita gestört, die Tochter des Marchese, die den Sommer über die Tage mit ihrer Dienerin an seinem einsamen Bergsee verbringt. - Der 1925 auf Sizilien geborene Autor und Regisseur Andrea Camilleri, bekannt durch seinen kulinarisch versierten Commissario Montalbano, hat ein großartiges Satyrspiel geschaffen, das in den amourösen Szenen nichts ausspart, im Wortsinn jedoch dezent bleibt. Der Roman ist ein Bekenntnis zur natürlichen Macht der Liebe, wie sie etwa auch im Dekamerone anzutreffen ist. - Trotz der zahlreichen erotischen Abenteuer, die Giurlà erlebt, gerne empfohlen. (Übers.: Moshe Kahn)

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Hirtenjunge

Der Hirtenjunge

Andrea Camilleri
Kindler (2013)

201 S.
fest geb.

MedienNr.: 367342
ISBN 978-3-463-40605-3
9783463406053
ca. 14,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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