Sprung ins Leere

Im Mittelpunkt von "Sprung ins Leere" steht die junge Klara Ingold, Aufseherin im Kunsthistorischen Museum Wien, der eines Tages durch Zufall der künstlerische Nachlass ihrer 1957 spurlos verschwundenen Großmutter in die Hände fällt. Ein Ereignis, Sprung ins Leere das so nachhaltig auf sie wirkt, dass sie sich auf die Suche eben jener Großmutter macht, die sie in Begleitung mehrerer bizarrer Personen, erst nach Japan und dann auf den Semmering führt. - Fans von Heinrich Steinfest werden von dessen neuen Roman begeistert sein. Er weist alle Zutaten auf, mit denen der Autor schon in früheren Büchern punkten konnte: Eine Geschichte mit absurden Zügen, die, bei grundsätzlich realistischer Anmutung, zuweilen die Grenze zur Science Fiction-Literatur streift. Originelle Sprache, die in ihrer hermetischen Metaphorik eine ganz eigene Qualität erreicht und mitunter an das Konzept der Konkreten Poesie erinnert. Ein fesselnder Plot, gestrickt nach allen Regeln der Heldenreise, dessen Ausgang bis zum Schluss spannend bleibt, und last but not least die Behandlung "großer" Themen, in diesem Fall die Fragen nach dem Verhältnis von Kunst und Wirklichkeit, Unausweichlichkeit des Schicksals sowie letztlich eine komplexe Reflexion literarischen Schreibens.

Antonie Magen

Antonie Magen

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Sprung ins Leere

Sprung ins Leere

Heinrich Steinfest
Piper (2024)

492 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 753071
ISBN 978-3-492-07215-1
9783492072151
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.