Thalamus
Auf dem Weg zu seiner Freundin Hannah hat der 17-jährige Timo einen Motorradunfall. Er wacht schwer verletzt im Krankenhaus wieder auf und das Schlimmste für ihn ist: Er kann nicht mehr sprechen. Bei dem Unfall wurde das Sprachzentrum des Gehirns beschädigt, sodass er nun, wenn er versucht zu sprechen, nur undefinierbare Laute hervorbringt. Um ihn wieder vollständig zu heilen, wird Timo nach einiger Zeit in den Markwaldhof gebracht, eine Einrichtung, die auf Fälle wie ihn spezialisiert ist. Dort freundet er sich mit Carl an, der auch schwer verletzt war und ihm mit seiner positiven Art immer wieder neue Hoffnung gibt. Sein Zimmer teilt er sich mit Magnus, ebenfalls ein ehemals Schwerverletzter, der allerdings im Gegensatz zu Timo im Wachkoma liegt und nicht ansprechbar ist. Bereits in einer der ersten Nächte macht Timo allerdings eine seltsame Entdeckung: Magnus steht bei Nacht auf und läuft umher und droht Timo sogar. Das passiert öfter und auch bei sich selbst bemerkt Timo Veränderungen. Er hört immer wieder eine Stimme in seinem Kopf, die ihm Dinge erzählt, die er eigentlich gar nicht weiß, und manchmal kann er plötzlich wieder reden, hat aber keine Kontrolle über das, was er sagt. Timo beschließt, die Veränderungen zu untersuchen. - Die Gefühle und Ängste eines Jugendlichen nach einem solchen Unfall werden sehr gut dargestellt. Zudem wird durch die Fragen, die von der Geschichte zunächst offen gelassen werden, Spannung aufgebaut und bis zum Ende gehalten. Eine inhaltlich und sprachlich bestens gemachte Story!
Julian Schirm
rezensiert für den Borromäusverein.
Thalamus
Ursula Poznanski
Loewe (2018)
445 S.
kt.