Der Totengräber und der Mord in der Krypta

Die Wiener Unterwelt ist legendär und viele Menschen lassen sich von den zahllosen unterirdischen Gräbern faszinieren und gruseln. So auch eine Gruppe von Touristen, die 1895 in einer Gruft unter dem Stephansdom eine Leiche findet. Doch der Tote liegt hier nicht schon seit vielen Jahren, sondern ist „frisch“ und dazu stadtbekannt: Als Naturwissenschaftler hatte er allem Übersinnlichen und Geisterhaften den Kampf angesagt. Der Glaube an Geister ist gerade groß in Mode und Séancen ein gesellschaftliches Ereignis. Inspektor Leo von Herzfeldt stellt schnell fest, dass der Geisterglaube in der Stadt weit verbreitet ist und seine Ermittlungen dem Stochern im Wespennest ähneln. Unterstützt wird er von seiner jungen Kollegin und dem Totengräber Augustin Rothmayer. Zeitgleich verschwinden aus den Waisenhäusern Wiens immer wieder Kinder, doch kaum jemand glaubt an Verbrechen. Wahrscheinlich sind es Ausreißer, die sich nun auf den Straßen herumschlagen. Der dritte Teil der Totengräber-Serie (Teil 1: Das Buch der Totengräber – BP/mp 21/1071, Teil 2: Das Mädchen und der Totengräber - nicht besprochen) zeichnet sich durch die vielen unterschiedlichen Charaktere und das sehr dichte Lokalkolorit aus. Die Wiener Totenkultur hat eine lange Tradition, da passt ein Totengräber bestens – und Herzfeldts Mutter freundet sich bei einem Besuch in der Stadt mit Arthur Conan Doyle an. – Hans Jürgen Stockerl sorgt mit seiner stimmungsvollen Lesung für fünfzehn Stunden Hörgenuss.