Toxische Nacht
Denkt man die Klimabewegung Fridays-for-Future weiter, dann wäre eine Parteigründung eine konsequente Entscheidung, um in der Politik stärker Einfluss zu nehmen. Ähnlich wie bei den Grünen in den 1980er Jahren läuft es in diesem Roman bei der fiktiven Partei FUTURE ab. Im Mittelpunkt steht Coco, eine attraktive junge Frau, die von ihren politischen Ideen, Achtsamkeit und neue Langsamkeit als gesellschaftliche Grundlage überzeugt ist. Maikel, mit dem sie befreundet war, löst sich aus dieser Aktionsgruppe. Er gerät in eine identitären Bewegung, die Feminismus als Bedrohung ansehen, gegen den sich Männer endlich wehren müssen, möglicherweise sogar mit Gewalt. Die Handlung wird flott entwickelt, man erlebt die klassischen menschlichen Probleme der Protagonisten beim Aufbau einer Partei mit Zutaten aus der aktuellen politischen Szene. Leichte Lektüre für politisch interessierte Leser/-innen.
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.
Toxische Nacht
Christian Linker
dtv (2021)
332 Seiten
kt.