Das Leben und Sterben der Flugzeuge

Zwei Welten sind es, in denen Blind, der 56-jährige Kommissar aus München, und Quimp, ein munterer junger Pariser Spatz, wichtige Aufträge übertragen bekommen. Quimp bekommt nach einem Zusammenstoß mit einem explodierenden Spatzen von dem Sterbenden den Auftrag zu einer geheimen Mission, die ihn über Wien nach Belfast führt, wo er die "Sperks", eine ganz besondere Sorte intelligenter Sperlinge, retten soll. Quimp, der im Schlaf ständig davon träumt, ein Mensch zu sein und zwar ein blinder Kommissar, soll sie vor einer drohenden Gefahr warnen. Blind, der über die Sonderlichkeit verfügt, sich in ein anderes Wesen wie z.B. in einen Spatzen hineinzuträumen und so eine Art Doppelleben zu führen, erhält von seinem Chef den Auftrag, einen alten ungeklärten Fall wieder aufzunehmen. Quimp und Blind, die sich "verwischen" können, d.h. quasi gegenseitig träumen und daher eigentlich nur einer sind, gehen dabei jeder auf seine Weise die Dinge an und gelangen dennoch in ihren beiden Fällen, die gewissermaßen zusammenfließen, zu ihrem Ziel. - In seinem neuesten Roman besticht Heinrich Steinfest wieder mit Witz, Ironie und intelligenten philosophischen Betrachtungen über das Leben. Mit ungeheurem Einfallsreichtum erfindet der wortgewaltige Autor vielfarbige Bilder und bizarre Szenarien. Die völlig abwegige Handlung mit dem verwirrenden Wechsel zwischen zwei zeitlich verschobenen Parallelwelten und die überbordenden Formulierungen machen aber die Lektüre für Leser, die keinen Spaß am Sprachrhythmus des Autors haben, zu einem Geduldsspiel. Empfehlenswert nur für Leser, die ein ausgesprochenes Faible für die Detailverliebtheit und Fabulierkunst des Autors haben.