In den vergangenen Jahren ist das Bewusstsein dafür gewachsen, dass es nicht nur heterosexuell veranlagte Menschen gibt und dass die Adjektive „männlich“ und „weiblich“ nicht ausreichen, um die Vielfalt der menschlichen Geschlechter zu beschreiben. Oft ist die Rede davon, dass die Themen Queerness (als Oberbegriff für von der „Normalität“ abweichende Geschlechtsidentitäten oder sexuelle Orientierungen) und insbesondere Transsexualität eine Modeerscheinung seien und Jugendliche geradezu verführt würden, ein anderes Geschlecht zu wählen. Dem ist nicht so.
Vielmehr macht die Debatte über diese Themen sichtbar, was lange verschwiegen wurde und verschwiegen werden musste. Jugendlichen (und im Übrigen Menschen jeden Alters) hilft es ungemein, wenn die Frage nach ihrer Geschlechtsidentität und ihrer sexuellen Orientierung (mehr oder weniger) offen angesprochen werden kann und Informationen dazu leicht zugänglich sind.
Niemand, wirklich niemand, geht mit diesen Fragen leichtfertig um. Wer feststellt, dass seine*ihre Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung von dem abweicht, was als normal gilt, und möglicherweise auch von dem abweicht, was bei der Geburt festgelegt wurde, hat häufig heftige innere Kämpfe auszufechten und auszuhalten, bis er*sie das passende gefunden hat. Von diesen Kämpfen und Sorgen ist in vielen biografischen und fiktionalen Titeln die Rede, die unsere Medienliste empfiehlt. Sie enthält darüber hinaus auch etliche Titel mit grundlegenden Informationen zum Thema.